Die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands

Wie ist Radfahren in deiner Stadt?


Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) führt alle zwei Jahre den “Fahrradklimatest” durch. Im letzten Fahrradklimatest (2022) wurden 1.114 Städte schriftlich oder per Online-Fragebogen bewertet. In diesem Test wird evaluiert, welche Kommunen am fahrradfreundlichsten sind. In welcher Stadt ist Fahrradfahren ein Stressfaktor? Wo werden Radfahrende als Verkehrsteilnehmende toleriert? Was muss verbessert werden? Die Ergebnisse des letzten Fahrradklimatests erfährst du hier. Die Städte wurden je nach Stadtgröße in Kategorien eingeteilt. Wir präsentieren dir hier pro Kategorie die Top 3 fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden.

Fakten zum Test

  • 245.000 freiwillige Teilnehmende
  • 1 Online-Fragenbogen mit 27 Kriterien
  • 1.114 Städte wurden bewertet
  • ADFC-Fahrradklimatest findet alle 2 Jahre statt
  • In größeren Städten ist die Gesamtbewertung immer viel niedriger als in kleinen Städten

Kategorie: Städte und Gemeinden mit maximal 20.000 Einwohner:innen

Die kleine Stadt Rutesheim liegt in Baden-Württemberg, gehört zum Landkreis Böblingen und zu den Top Fahrrad-Städten mit einer Einwohnerzahl von maximal 20.000 Einwohner:innen. Die Einwohner:innen (insgesamt 10.196 ) sind mit dem Rad-Klima der Gemeinde mehr als zufrieden. Vor allen Dingen die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums hat bei den Kriterien sehr gut abgeschnitten. Außerdem finden die Befragten es sehr gut, dass man in Rutesheim zügig von A nach B kommt. Doch das kann man im umliegenden Böblingen so oder so gut: Die restlichen Fahrradwege um Rutesheim herum laden zu kleinen und größeren Radtouren ein. Die Wegbeschreibungen sind 1A und selbst wenn du nicht aus Rutesheim kommst, kannst du dein Fahrrad im dem öffentlichen Nahverkehr mitnehmen und Rutesheim und Umgebung auf dem Sattel kennenlernen.

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Auch in Reken sind die Bewohner:innen sehr zufrieden mit dem Fahrradklima. Unter den 14.094 Einwohner:innen im Münsterland, Kreis Borken, freuen sich die Radfahrenden über das stressfreie, zügige Fahrradfahren und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums. Mit dem Rad hat man kaum Probleme, sich fortzubewegen. Besonders gute Bewertungen gaben die Einwohner:innen ebenfalls den Kategorien Öffentliche Fahrräder und Infrastruktur Radverkehrsnetz. So macht Fahrradfahren Spaß!
  • Zur Info: Reken war auch schon in den Jahren zuvor (2014, 2016, 2018 und 2020) unter den Siegern des bundesweiten ADFC-Fahrradklimatests.
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Wettringen ist von Platz 2 auf Platz 1 der fahrradfreundlichsten Gemeinden bis 20.000 Einwohner:innen aufgestiegen. Die Radfahrenden in Wettringen verbinden das Fahrradfahren viel mehr mit Spaß als mit Stress. So mögen es die Bewohner:innen unter Anderem, dass man zügig durch die Stadt fahren kann und schnell den Stadtkern erreicht. Der beschauliche Ort (8.102 Einwohner:innen) liegt in der Nähe von Münster, direkt an der niederländischen Grenze. Somit kann man auch schnell rüber ins Nachbarland radeln. Außerdem gehört Wettringen zu den familienfreundlichsten Fahrradstädten. Gerade Familien und Kinder fühlen sich in Wettringen sicher, wenn sie sich auf den Fahrradsattel schwingen. Somit erhielt das Kriterium “Sicherheit” auch eine hohe Punktzahl. Weiter so!

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Kategorie: Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohner:innen

Die Stadt Coesfeld setzt sich dafür ein, eine fahrradfreundliche Umgebung zu schaffen. In Coesfeld werden verschiedene Initiativen gestartet, um die Menschen auf das Rad zu bringen. Zum Beispiel wurde ein Fotowettbewerb veranstaltet, bei dem der erste Preis ein Fahrrad war. Darüber hinaus wurden Fahrradsicherheitstrainings in Schulen und Berufskollegs organisiert und die Aktion "Mit dem Rad zum Brötchenkauf" ins Leben gerufen. Die Stadt ist stolz darauf, Teil der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte und Kreise (AGFS) zu sein, die mit Infomaterialien und Ideen unterstützt und dabei hilft, die Bürger für das Fahrradfahren zu begeistern. Die höchsten Wertungen erhielt Coesfeld bei den Punkten Erreichbarkeit Stadtzentrum sowie Radfahren durch Alt und Jung.

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Die Stadt mit ihren 24.241 Einwohner:innen liegt im Rhein-Sieg-Kreis im Süden Nordrhein-Westfalens. Doch nicht nur gut wandern kann man hier, nein – auch das Radfahren funktioniert hier bestens! Es gibt viele verschiedene Radwege, auf denen sich die Radfahrenden sehr wohlfühlen. Man kommt schnell in die Stadt und kann sich vor allen Dingen viele Fahrräder ausleihen. Somit kannst du als Besucher:in das Auto weiter außerhalb stehen lassen und die Stadt mit dem Rad erkunden. Die Werbung, die die Stadt für das Fahrradfahren macht, lohnt sich also, denn jedes Jahr fahren mehr Bürger:innen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Die Meckenheimer:innen sind stolz darauf, so eine fahrradfreundliche Stadt zu haben und wollen das auch stetig verbessern.

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Die nordhessische Stadt Baunatal (Landkreis Kassel) hat es dieses Jahr in der Kategorie “Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohner:innen” wieder auf Platz 1 geschafft. Glückwunsch! Insgesamt 447 Kommunen haben übrigens in dieser Kategorie teilgenommen. Grund für den ersten Platz ist vor allem der Spaßfaktor. Wegen der Möglichkeit zum zügigen Vorankommen macht es den Einwohner:innen viel Freude, Fahrrad zu fahren. Die Mobilität durch das Fahrrad empfinden viele als praktisch. Da die Radwege gut ausgeschildert sind, ist auch die Erreichbarkeit zum Stadtzentrum gut bewertet worden. Was noch dazu kommt: In Hessen wurde die Stadt Baunatal außerdem noch zu einer der fahrradfreundlichsten Städte Hessens gewählt (laut ADFC).
Die Radfahrenden fühlen sich sicher und hoffen, dass sie weiterhin Spitzenreiter bleiben. Schon im Fahrradklimatest 2016, 2018 und 2020 hat die Stadt den ersten Platz in dieser Kategorie geholt. Mit diesem Ergebnis können die Projektleiter:innen weiterhin daran arbeiten, das Fahrrad-Verkehrs-Netz noch besser auszubauen.

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Kategorie: Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohner:innen

Die Stadt am Neckar gehört in der Kategorie “Städte mit einer Einwohnerzahl von 50.000 bis 100.000” zu den fahrradfreundlichsten Städten Deutschlands. Top bewertet wurden unter Anderem die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums, geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung sowie Radfahren durch Alt und Jung. Daran können sich andere Städte noch ein Beispiel nehmen.
Wie wäre es mit einer Radtour durch Tübingen? Informiere dich hier über den Fahrradverleih.

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Im Münsterland kann man einfach gut Fahrradfahren. Bocholt ist einer der vielen Beweise dafür! Deshalb verdient die Stadt auch Platz 2 in der Kategorie “Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohner:innen”. Weshalb schnitt Bocholt so gut ab? Zwei Kategorien wurden bei der Umfrage besonders gut bewertet: Radfahren durch Alt und Jung und Erreichbarkeit Stadtzentrum. Die Bewohner:innen haben eindeutig Spaß daran, durch Bocholt zu radeln.
Es gibt viele Radwege, die super miteinander verknüpft sind. Dadurch kommen die Bewohner:innen und Besuchenden dank der guten Infrastruktur von A nach B. Als zweitgrößte Stadt an der deutsch-niederländischen Grenze ist die Stadt fürs Fahrradfahren berühmt geworden: Und genau aus diesem Grund macht die Stadt auch viel Werbung fürs Radfahren – ebenfalls ein Kriterium, was als gut bewertet wurde. Bocholt, weiter so!

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Die Kreisstadt Nordhorn liegt mit ihren 54.162 Einwohner:innen an der niedersächsischen Grenze zu den Niederlanden. Die Befragten des Fahrradklima-Tests sind sich einig: In Nordhorn fahren wir gerne mit dem Fahrrad. Sowohl junge Radler:innen als auch die Älteren mögen es, sich in der Stadt und drumherum mit dem Fahrrad fortzubewegen. Das Fahrradklima im Allgemeinen wurde somit als gut bewertet. Und diese Freude am Fahrradfahren sieht man auch an den Noten in der Bewertung. In Nordhorn legen die Radfahrer:innen offenbar ganz besonders viel Wert auf das Thema Effizienz, denn die Kategorien Erreichbarkeit des Stadtzentrums und die Möglichkeiten für zügiges Radfahren bekamen die höchsten Wertungen in der Umfrage. Und wer mal eine längere Fahrradtour machen möchte, kommt sicherlich auch gut über die verschiedensten Fahrradwege bis in die Niederlande.
Die Stadt hat viel dafür getan, um die Stadt Bocholt zu überholen, die 2018 auf Platz 1 war. Die Fahrradwege wurden ausgebaut – und man ist noch lange nicht am Ende. Die Maßnahmen tragen Früchte, denn auch 2022 kann Nordhorn den ersten Platz in seiner Gewichtsklasse verteidigen. Wir werden sehen, wie sich die Stadt in Bezug auf die Fahrradfreundlichkeit weiterentwickelt.

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Kategorie: Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohner:innen

Die Stadt im Süden Hessens hat 159.207 Einwohner:innen, die stolz auf ihre Stadt sind, denn Darmstadt kann sich eindeutig als Fahrradstadt beweisen. Die Ergebnisse der Umfragen sagen uns, warum die Stadt den dritten Platz hat:
Die Bewohner:innen von Darmstadt genießen anscheinend ein sehr angenehmes Radfahr-Erlebnis, denn besonders die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung und die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums wurden bei der Befragung besonders hoch bewertet. Auch die gute Infrastruktur des Radverkehrsnetzes allgemein wurde lobend hervorgehoben, und die Darmstädter:innen können freie Bahn auf ihren Strecken genießen.

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Die Universitätsstadt ist für die Befragten eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands – und das zurecht: Die Stadt in Südniedersachsen macht das Radfahren zu einem spaßigen und komfortablen Erlebnis. Das sagen zumindest die Befragten, denn laut ihnen hat man in Göttingen viel Spaß beim Radfahren. Das mag an vielen verschiedenen Kriterien liegen, in denen die Stadt gute Bewertungen erhielt: Die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums und das zügige Vorankommen liegen hier an erster Stelle, dicht gefolgt von der guten Infrastruktur des Radverkehrsnetzes allgemein.
Göttingen arbeitet weiterhin an einem Mobilitäts- und Klimaschutzkonzept, dem "Kli­ma­plan Göt­tin­gen 2030", der auch einen Radverkehrsentwicklungsplan enthält. Somit wird noch einiges in Göttingen passieren, die Stadt wird die Infrastruktur sicherlich noch optimieren. Wenn auch der Fahrraddiebstahl in den letzten Jahren noch sehr hoch ist, verdient die Stadt definitiv ihren Platz. Zu verbessern ist auch die Führung für Radfahrer:innen an Baustellen.

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Ca. 28 % aller Wege werden in Erlangen mit dem Rad zurückgelegt. Die fränkische Großstadt in Bayern schafft den Sprung von Platz 2 auf Platz 1 in der Kategorie “Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohner:innen”. Auch hier ist das Stadtzentrum super gut zu erreichen – sowohl für junge, als auch für ältere Radfahrende sind die Radwege gut befahrbar. Grund dafür ist vor allen Dingen die flache Topographie. Wenig steile Abschnitte machen das Radfahren in Erlangen angenehmer als in anderen bayerischen Städten. Und was noch dazu kommt: Gerade in den Kategorien zügiges Radfahren und geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung hat die Stadt eine gute Note bekommen.
Im Gegensatz zu anderen Städten wurde in Erlangen schon früh mit dem Radwegebau begonnen. Das Radfahren wird durch die stetigen Optimierungen weiterhin gefördert und immer mehr Bewohner:innen nutzen das Rad für Erledigungen. Auch wenn sich die Zahl der Fahrraddiebstähle in den letzten Jahren zurück entwickelt hat, ist die Menge der Delikte weiterhin sehr hoch. Die Umfrage ergab unter anderem auch, dass die Sparte Fahrradmitnahme im Öffentlichen Verkehr noch verbesserungswürdig ist.

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Kategorie: Städte mit 200.000 bis 500.000 Einwohner:innen

Freiburg und das Fahrrad, das ist unzertrennbare Liebe und zwar auf ewig. Kein Wunder also, dass Freiburg auf Platz 3 beim ADFC-Fahrradklima-Test der Großstädte landet. In der Universitätsstadt im Schwarzwald fahren wirklich alle Rad. Die Radwege sind dementsprechend sauber, das Fahrrad- und Verkehrsklima im Allgemeinen wird hier als besonders positiv wahrgenommen. Besonders hervorgehoben werden in der Befragung die Verfügbarkeit öffentlicher Fahrräder und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums. Insgesamt loben die Freiburger:innen ihre Stadt für ein positives Fahrrad-Erlebnis für Jung und Alt.
Warum aber gelangt die Rad-Metropole nicht auf Platz eins des Siegertreppchens? Die Antwort ist einfach: Die Freiburger:innen lieben das Fahrrad so sehr, dass sie es sich ständig gegenseitig klauen. Seit Jahren ist Fahrraddiebstahl ein Problem, denn die Zahl ist leider in den letzten Jahren gestiegen. Ebenso geht der Transport von Fahrrädern in den öffentlichen Verkehrsmitteln eher schlecht als recht.

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Karlsruhe konnte seinen Titel leider kein weiteres Mal verteidigen. Eine andere Stadt konnte Karlsruhe den Rang ablaufen. Fahrradfahren in Karlsruhe funktioniert trotzdem unter guten Bedingungen und rechtfertigt einen guten 2. Platz. Es ist einfach super komfortabel – in dieser Kategorie schnitt die Stadt besser als manche andere Wettbewerber ab, denn die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, zügiges Radfahren und geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung sorgen dafür. Eine weitere Stärke ist die Fahrradmitnahme in Bus und Bahn – ob das eigene oder ein ausgeliehenes, mitnehmen kann man es gut. Denn auch die Kategorie “Öffentliche Fahrräder” schneidet in Karlsruhe ziemlich gut ab. Dieses Angebot möchte die Stadt erweitern. Informiere dich hier schon einmal, wo du Fahrräder in Karlsruhe ausleihen kannst. Ein weiterer toller Grund für das Radfahren in Karlsruhe: der kompakte Stadtkern. Hier finden Radler:innen die idealen Voraussetzungen für abwechslungsreichen Fahrspaß.
Was leider, wie in vielen Großstädten, immer noch ein negativer Punkt ist, ist der Fahrraddiebstahl. Daran kann die Stadt noch arbeiten, ebenso wie an der Führung der Radfahrenden an Baustellen. Hier versteckt sich die eine oder andere Gefahrenzone.

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Münster und Karlsruhe haben die Plätze getauscht und somit liegt Münster 2022 auf Platz 1 des Rankings für Städte mit 200.000 bis 500.000 Einwohner:innen. Wenn man von der Fahrradstadt Deutschlands spricht, fällt den meisten Münster ein. 2016 war Münster schon einmal auf Platz 1 dieser Kategorie, in den darauf folgenden Umfragen reichte es immerhin noch für Platz 2. 2022 ist der Stadt wieder die Pole Position sicher. Doch schauen wir erst einmal, weshalb Münster überhaupt eine der Top Fahrradstädte ist. Bestnoten erhält die Universitätsstadt in NRW vor allen Dingen in den Kategorien Radfahren durch Alt und Jung und Erreichbarkeit Stadtzentrum. Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung erlauben ein zügiges Vorankommen per Fahrrad. Hier hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren einiges verbessert, so dass das Radfahren in Münster sicher und entspannt ist.

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Kategorie: Städte mit über 500.000 Einwohner:innen

In der Kategorie Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln erhielt die Landeshauptstadt von Niedersachsen in den vergangenen Umfragen 2016, 2018 und 2020 einen Top-Wert. Dies konnte in der letzten Umfrage noch geringfügig gesteigert werden. Damit ist Hannover auf dem dritten Platz in der Kategorie “Städte mit über 500.000 Einwohner:innen” gelandet.
Unter der größeren Flächenausdehnung einer Stadt kann die Lust, das Fahrrad zu benutzen, sinken. In Hannover scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Denn die niedersächsische Landeshauptstadt schneidet in den Kriterien zum Thema “Infrastruktur Radverkehrsnetz” wieder richtig gut ab. Schnell erreichbar ist das Stadtzentrum zum Beispiel durch die Öffnung der Einbahnstraßen, hier hat Hannover eine gute Bewertung erhalten. Bemerkenswert ist, dass das Rad beliebt bei alten und jungen Menschen ist.
Dennoch gibt es auch hier Verbesserungsbedarf. Der Zugang zu öffentlichen Fahrrädern stellt sich noch als schwer dar und ist sogar schlimmer als vor zwei Jahren geworden. Außerdem kann wegen Baustellen noch nicht von voller Sicherheit im Straßenverkehr für Radfahrende die Rede sein. Das kann die Stadt bestimmt noch optimieren. Das Überprüfen von Falschparker:innen auf Radwegen ist hingegen im Vergleich zur vorherigen Studie deutlich besser bewertet worden, auch wenn hier weiterhin Handlungsbedarf besteht.

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Frankfurt am Main steht gut da: Hier haben Radfahrende besonders viel Freiraum. Über 700.000 Menschen leben in Frankfurt am Main. Das Fahrradfahren scheint für viele zum Alltag zu gehören, denn mit der Infrastruktur der Stadt in Bezug auf das Radverkehrsnetz sind die Befragten zufrieden. Auch in Frankfurt am Main ist die schnelle Erreichbarkeit des Stadtzentrums ein wichtiger Punkt. Geöffnete Einbahnstraßen punkten bei den Frankfurtern sehr gut.

Dennoch, in einigen Kategorien stellen die Befragten der Stadt die bis hierhin schlechtesten Werte aus. So zum Beispiel bei der Sicherheit und Konflikten mit Kfz. Zum einen ist die Diebstahlquote sehr hoch, zum anderen muss das Fahrradfahren weiterhin gefördert werden: die Ampelschaltung für Fahrräder erhält eine schlechte Note, aber auch die Falschparkenden machen es sich auf den Radwegen gemütlich (hier ist jedoch schon eine Besserung im Vergleich zur letzten Befragung zu erkennen). So können die Radfahrenden in Frankfurt noch nicht ganz so entspannt durch die Gegend düsen wie erhofft.
Das Radfahren muss also noch weiter von den Autofahrer:innen akzeptiert werden. Doch da ist die Stadt sicherlich dran. Glückwunsch zum zweiten Platz unter den Großstädten!

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Trommelwirbel: Platz 1 unter den Großstädten ist wieder Bremen geworden! In der Hansestadt lässt es sich laut der Teilnehmenden der Umfrage ziemlich gut Fahrrad fahren. Am zufriedensten sind die Radfahrenden mit dem allgemeinen Fahrrad- und Verkehrsklima. Jung und Alt bewegen sich gerne mit dem Rad durch die Stadt. Das Radfahren in Bremen macht ihnen mehr Spaß, als dass es sie stresst. Dieses Ergebnis gibt es selten in einer Großstadt! Hut ab und weiter so.
Grund dafür sind sicherlich auch die gut ausgebauten Wegweisungen für die Radfahrenden, so wie die geöffneten Einbahnstraßen. Und damit noch mehr Bremer:innen sich mit dem Rad bewegen, wird in der Stadt auch viel Werbung für das Fortbewegungsmittel gemacht. Nach und nach wird man als Radfahrer:in immer mehr akzeptiert. Bremer:innen, bleibt am Ball und nutzt nun die Chancen, euch weiterhin in Sachen Radfahren zu verbessern. Denn auch bei euch, wie in allen Großstädten, ist die Diebstahlquote noch sehr hoch. Das macht viele unglücklich. Wir gratulieren dennoch zu Platz 1 und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung weiterer Fahrrad-bezogener Projekte.

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Kategorie "Aufholer" (Beste Entwicklung)

Besonderes Augenmerk liegt auf den Städten, die die größten Fortschritte beim Fahrradklima gemacht haben. Denn hier hat sich in aller Regel am meisten für Radfahrende getan. Bei den Städten über 500.000 Einwohner:innen ist das Köln.

Beste Aufholer 2022

Platz > 500.000 EW 200.000 bis 500.000 EW 100.000 bis 200.000 EW 50.000 bis 100.000 EW 20.000 bis 50.000 EW bis 20.000 EW
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Kategorie "Radfahren im ländlichen Raum" (Sonderbefragung)

Im Jahr 2022 lag der Fokus der speziellen Umfrage auf dem Thema Fahrradfahren in ländlichen Gegenden. Es wurden gezielt fünf Fragen hinzugefügt, um die spezifischen Anforderungen von Radfahrer:innen in kleineren Siedlungen und Vororten von Städten zu berücksichtigen.

Der Sonderpreis Ländlicher Raum geht an Wettringen

Wettringen wird für seine hervorragende Bewertung in der Kategorie "Radfahren im ländlichen Raum" mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Stadt erzielte in den fünf ergänzenden Fragen zum Thema Radfahren im ländlichen Raum einen Durchschnittswert von 1,7.

In der Bewertung wurden drei Fragen zur Erreichbarkeit der umliegenden Orte berücksichtigt, bei denen Wettringen in allen Kategorien die besten Bewertungen aller Orte erhielt. Die Stadt bietet somit schnelle und komfortable Radwege zu den Nachbarorten (Note 1,5). Auch die eigenständige Radmobilität von Kindern und Jugendlichen wurde positiv bewertet.


Auffällige Entwicklungen zur letzten Umfrage

Die Veränderungen in den Platzierungen einiger Städte deuten auf Verbesserungen oder Verschlechterungen im Fahrradklima hin. Einige Städte haben sich auffallend verbessert, wie Frankfurt am Main, Erlangen und Tübingen, während andere wie Leipzig, Würzburg und Gaildorf aus den Top 3 ihrer jeweiligen Kategorie verschwunden sind.

  • In den Großstädten über 500.000 Einwohner:innen hat sich Frankfurt am Main im Jahr 2022 auf den zweiten Platz verbessert. Im Jahr 2020 lag die Stadt auf dem dritten Platz. Bremen hat seinen ersten Platz beibehalten, während Leipzig aus den Top 3 verschwunden ist und Hannover den dritten Platz belegt.
  • In der Kategorie der Städte von 200.000 bis 500.000 Einwohner:innen hat Münster 2022 den ersten Platz zurückerobert. Im Jahr 2020 hatte Karlsruhe den ersten Platz inne. Freiburg im Breisgau hat seinen dritten Platz beibehalten.
  • Erlangen hat in der Kategorie der Städte von 100.000 bis 200.000 Einwohner:innen den ersten Platz übernommen, während Würzburg aus den Top 3 verschwunden ist. Göttingen und Darmstadt belegen nun den zweiten und dritten Platz
  • In der Kategorie der Städte von 50.000 bis 100.000 Einwohner:innen hat Nordhorn seinen ersten Platz verteidigt. Tübingen hat sich stark verbessert und den dritten Platz erreicht, während Böblingen aus den Top 3 verschwunden ist.
  • Bei den Städten von 20.000 bis 50.000 Einwohner:innen hat Baunatal den ersten Platz eingenommen, während Landau in der Pfalz aus den Top 3 gefallen ist. Meckenheim und Coesfeld sind nun auf Platz 2 und 3.
  • In der Kategorie der Städte bis 20.000 Einwohner:innen hat Wettringen den ersten Platz belegt, während Gaildorf aus den Top 3 verschwunden ist. Reken und Rutesheim sind auf Platz 2 und 3.
  • Die Kategorie "Aufholer" zeigt, dass sich Köln, Bonn, Koblenz, Landshut, Bad Honnef und Neuenkirchen im Vergleich zum letzten Test am meisten verbessert haben.

Wann findet der nächste Test statt?

Der nächste große ADFC-Fahrradklima-Test find zum elften Mal im Herbst 2024 statt. Die Ergebnisse werden wir im Frühjahr 2025 aktualisieren.


So geht es weiter

Umweltbewusst und nachhaltig leben